Um circa halb sieben Uhr am 17. Januar 1942 wurde in Louisville, im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky, die wohl größte Sportlegende des 20. Jahrhunderts geboren.

Doch dass dieses 3000 Gramm schwere Bündel, das Odessa und ihr Mann Cassius Marcellus Clay senior stolz betrachteten, einmal einer der populärsten Menschen dieses Planeten werden würde, wagte an diesem Wintermorgen in Louisville niemand zu träumen.

Wenn man jedoch genauer hinsieht, lässt sich die erste boxerische Aktivität von Cassius Clay junior noch auf dasselbe Jahr datieren. Seine Mutter erzählte bei diversen Gelegenheiten, sein erster K.o-Schlag habe sie erwischt, als er sie mit einem halben Jahr mit seiner Faust am Mund traf, worauf ihr zwei Schneidezähne gezogen werden mussten.

Cassius wuchs zusammen mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Rudolph, der sich später Rahaman nennen sollte, im West End von Louisville auf, einer rein schwarzen Wohngegend. Sein Vater war Schildermaler und seine Mutter arbeitete als Putzfrau und Köchin. Obwohl die Familie Clay nicht reich war, so hatten Cassius und Rudolph doch stets genug zu essen und etwas anzuziehen - ein Luxus, den viele seiner späteren Gegner in ihrer Kindheit nicht hatten.

Mit zwölf Jahren kam Cassius eher durch Zufall zum Boxen. Sein neues Fahrrad war ihm gestohlen worden und infolgedessen traf er den Polizisten Joe Martin, der ein Boxstudio betrieb, und erzählte ihm, er wolle den Dieb verprügeln. Martin schlug dem wütenden Jungen vor, ihm erst einmal das Boxen beizubringen. Cassius willigte ein und ging von nun an regelmäßig zum Training.

Bereits in seinen ersten Jahren als Boxer zeichneten Cassius Clay einige Merkmale aus, die er seine ganze Karriere über beibehalten sollte: Er prahlte die ganze Zeit, wie stark er sei und dass ihn niemand schlagen könne, und war darum beim Publikum nicht sehr beliebt. Auch sein Stil war außergewöhnlich. Schon damals war Cassius schneller als die meisten seiner Gegner. Darum nutzte er seine Hände nicht als Deckung und hielt sie stattdessen auf Hüfthöhe, während er den Schlägen seines Gegners nur durch seine Reflexe auswich.

Und er hatte Erfolg mit dieser Taktik. 1960 hatte der 18jährige Cassius alle Titel gewonnen, die man als Amateur zu dieser Zeit gewinnen konnte und hatte sich damit für die Ausscheidungskämpfe für die Olympischen Spiele in Rom qualifiziert.

Nachdem er in der ersten Runde des Finales gegen einen Schwarzen namens Allen Hudson zu Boden gegangen war, erkämpfte sich Clay doch noch den Sieg durch technischen K.O. in der dritten und durfte somit nach Rom fahren.

 

 

Nur ein Problem galt es vor dem Aufbruch nach Italien noch zu lösen: Clays panische Flugangst. David Remnick berichtet in seiner Ali-Biografie "King Of The World", dass Joe Martin vier Stunden brauchte, um seinen Schützling davon zu überzeugen, dass es nach Rom keine Zugverbindung gab.

Also fügte sich Cassius und bestieg das Flugzeug nach Rom - nicht ohne jedoch vorher einen persönlich gekauften Fallschirm angelegt zu haben, den er auf dem ganzen Flug trug.

Kaum war er jedoch im olympischen Dorf angekommen, fing er an zu prahlen, welch glorreiche Zukunft ihm bestimmt sei. Obwohl dies bei einigen amerikanischen Sportlern nicht gut ankam, da sie sich in den Hintergrund gedrängt fühlten, zog Clay durch sein extrovertiertes Benehmen Journalisten und Sportler gleichermaßen in seinen Bann.

Auch sportlich lief es rund. Nach Siegen gegen den belgischen, russischen und australischen Vertreter, trat Clay im Finale gegen den Polen Zbiginiew Piertrzkowski an, der bereits über zweihundert Kämpfe hinter sich hatte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten richtete Clay seinen Gegner übel zu und gewann einstimmig nach Punkten.

Bei seiner Rückkehr in die USA wurde der frischgebackene Goldmedaillengewinner - die Medaille hatte er sich um den Hals gehängt - begeistert empfangen. Auch einige namhafte Trainer hatten sich angeboten, Clay als Schwergewichts-Profi zu trainieren, so z.B. Archie Moore, Ray Robinson oder Cus D'Amato.

Zunächst schloss Clay jedoch einen Vertrag mit elf Millionären ab, der sog. Lousville Sponsering Group, der ihm sofort zehntausend Dollar einbrachte und fünfzig Prozent seiner künftigen Einnahmen. Diese Gruppe vereinbarte auch Clays ersten Profikampf gegen Tunney Huntsinger, den ersterer nach Punkten gewann.

Nach seinem ersten Profi-Sieg schaute sich Clay nach einem neuen Trainer um, denn Joe Martin war von Clay senior ausgebootet worden. Clay junior fuhr nach Miami Beach zu Angelo Dundee, den er seit zwei Jahren kannte und der sich angeboten hatte, ihn zu coachen. Dundee versuchte nicht wie die anderen Trainer, die Clay schon gehabt hatte, den Stil seines Schützlings zu ändern sondern half ihm, diesen zu verbessern. In Miami bestritt er seine nächsten vier Kämpfe, die er alle vorzeitig für sich entschied.

Die erste interessante Aufgabe wartete in seinem sechzehnten Profikampf auf den emporstrebenden Boxer aus Louisville, als er am 16. November 1962 gegen den früheren Schwergewichtschampion Archie Moore antrat, der damals 48 Jahre alt war, über die Jugend triumphieren wollte und keine Chance gegen Clay hatte, der ihn, wie er es vorausgesagt hatte, in der vierten Runde k.o. schlug. Clays Angewohnheit, die K.o.-Runden vorherzusagen, wurde ein ständiger Begleiter für die Journalisten, die ihn als "Großmaul" bezeichneten aber nichts dagegen sagen konnten, solange er seine Voraussagen erfüllte.

Dies war bei seinem Kampf gegen Doug Jones nicht der Fall. Clay gewann denkbar knapp nach Punkten. Die Zuschauer im Madison Square Garden buhten ihn aus. 1963 lernte Clay auch Drew "Bundini" Brown kennen, den er von nun an als Motivator und Pausenclown beschäftigte. Zusammen prägten sie den bekannten Spruch "Schweb' wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene!", der Clays damaligen Stil so treffend beschreibt.

Am Ende des Jahres 1963 hatte Clay eine eindrucksvolle Bilanz vorzuweisen: Er hatte alle seine neunzehn Profikämpfe gewonnen, nur drei davon nicht vorzeitig.

Die "Lippe von Louisville" war nun bereit, das Ziel zu erreichen, für das er seit seinem zwölften Lebensjahr gelebt hatte:

Den Weltmeistertitel im Schwergewicht

"Eat your words!"

1964 regierte Sonny Liston über die Schwergewichtler, ein Ex-Sträfling, der den WM-Gürtel zwei Jahre vorher Floyd Patterson durch K.O. nach zwei Minuten und sechs Sekunden in der ersten Runde abgejagt hatte. Liston galt als unschlagbar und hatte zu diesem Zeitpunkt in seiner Laufbahn nur eine Niederlage (1954) hinnehmen müssen.

Clay tat alles, um Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und als der Kampf Liston gegen Clay schließlich zustande gekommen war, tat er bei jeder Gelegenheit so, als wolle er sofort auf Liston losgehen.


Liston ging als sieben-zu-eins-Favorit in den Kampf, der am 25. Februar 1964 in Miami Beach stattfand.

Doch alle vermeintlichen Experten, die auf einen leichten Sieg des Champions gesetzt hatten, sollten an diesem Abend eines besseren belehrt werden. Clay gab seinem Gegner gar nicht erst die Chance, einen seiner gefürchteten Schläge anzubringen, sondern tänzelte leichtfüßig um ihn herum und traf ihn immer wieder mit gestochenen Linken. Zu Beginn der siebten Runde weigerte sich der vom Kampf gezeichnete Liston aufzustehen. Der Sieger hingegen rannte jubelnd im Ring herum und adressierte sogleich eine Abmahnung an die ungläubigen Journalisten: "Eat your words - Nehmt das zurück!" und "Ich habe die Welt erschüttert!" waren die Worte, die der junge Cassius, der völlig außer sich war, ihnen entgegenschleuderte.

Doch die Siegesfreude war nicht lange ungetrübt. Bereits vor dem Kampf in Miami hatte es Gerüchte gegeben, dass der Shooting Star aus Louisville mit einer schwarzen Organisation namens Nation Of Islam sympathisierte, deren Führer Elijah Muhammad predigte, dass Integration der falsche Weg für die Schwarzen sei und sie stattdessen ein eigenes Territorium innerhalb der USA beanspruchen sollten. Clay wurde auch oft mit Malcolm X und anderen Führungspersönlichkeiten der Black Muslims, wie die Mitglieder der Nation genannt wurden, in der Öffentlichkeit gesehen.

Wie sich nach dem Kampf gegen Liston herausstellen sollte, hatte Clay bereits seit drei Jahren Versammlungen der Muslims besucht. Für zusätzlichen Zündstoff sorgte die Tatsache, dass Cassius Clay eine Woche nach dem Liston-Kampf seinen Namen in Muhammad Ali änderte, weil Clay der Name gewesen war, den seine Familie von ihrem Sklavenhalter bekommen hatte. 


Namensänderungen waren in Muslim-Kreisen damals sehr verbreitet, doch ein Großteil der Journalisten nannte den Champion weiter bei seinem alten Namen. All diese Geschehnisse sorgten dafür, dass der "liebe Junge Cassius Clay" in den Augen vieler Amerikaner zu einem "bösen Muhammad Ali" wurde, der einer militanten Sekte angehörte.

Auch Änderungen privater Natur fanden statt. Im August des selben Jahres heiratete Ali Sonji Roi, die er zu diesem Zeitpunkt erst gut einen Monat kannte.

Am 25. Mai 1965 fand der Rückkampf zwischen Ali und Liston statt, den ersterer eindrucksvoll gewann und somit alle Zweifel an seiner Stärke zerstreute. 


Neunundzwanzig Tage nach diesem Kampf und nicht einmal ein Jahr nach ihrer Heirat reichte Ali die Scheidung von Sonji ein, die am 10. Januar 1966 vollzogen wurde. Ali beklagte sich unter anderem darüber, dass seine Frau sich geweigert hatte, züchtige Kleider und kein Make-Up zu tragen, wie es sich für Moslem-Frauen gehörte.

Alis nächster Gegner war Floyd Patterson, der die "Plage der Black Muslims aus dem Boxsport entfernen wollte" und in einem zwölf Runden dauernden Gemetzel keine Chance hatte.

1966 stand Ali fünfmal siegreich im Ring, gegen George Chuvalo in Kanada, Henry Cooper und Brian London in England, gegen den Deutschen Meister Karl Mildenberger in Frankfurt und gegen Cleveland Williams in Houston.

Doch ein viel wichtigerer Kampf - außerhalb des Boxrings - deutete sich an, der Ali fast alles kosten sollte, auf was er solange hingearbeitet  hatte. Der erste Akt im Kampf Ali gegen die Armee war bereits 1964 über die Bühne gegangen, als Ali von der Musterungsbehörde in Florida als untauglich für den Militärdienst eingestuft wurde (Kategorie 1-Y), weil er den IQ-Test nicht bestanden hatte. Anfang 1966 wurde aufgrund der Bemühungen der USA in Vietnam die Tauglichkeitsgrenze gesenkt und Ali war plötzlich 1-A, also voll tauglich. Als ihm das mitgeteilt wurde und er gefragt wurde, was er denn von den Vietcong halte, antwortete Ali nur mit "Ich habe keinen Ärger mit dem Vietcong!".


Diese Aussage sollte eine der berühmtesten aus dem Munde des Muhammad Ali werden. Die Medien stürzten sich auf ihn, nannten ihn einen "draft-dodger", Drückeberger, und verlangten von ihm, seinem Vaterland zu dienen, wie es einst Joe Louis getan hatte. Doch Ali bestand auf einen Antrag auf Freistellung vom Militärdienst aufgrund seiner Religion.


Auch die Tatsache, dass Elijah Muhammads Sohn, Herbert Muhammad, anstelle der Louisville Sponsoring Group, deren Vertrag im Herbst 1966 auslief, Alis neuer Manager wurde, bescherte dem Weltmeister nicht unbedingt mehr Gunst bei den konservativen Weißen des Landes.

Trotz dieser Wirren außerhalb des Boxens, trat Ali am 6. 2. 1967 gegen die "Krake" Ernie Terrell an, einem 1,97m-Hünen, der seit fünf Jahren ungeschlagen war und den Titel der WBA innehielt, der Ali weggenommen worden war. Im Vorfeld des Kampfes hatte Terrell sich geweigert, den Champion mit seinem neuen Namen anzureden und musste sich dafür während des gesamten Kampfes von Ali anschreien lassen "Wie ist meine Name?", während dieser ihn mit einer Unmenge von Schlägen eindeckte. Viele Beobachter des Kampfes hielten Ali nach dem Kampf die Brutalität vor, mit der er seinen Gegner fünfzehn Runden lang bearbeitet hatte.

Anderthalb Monate nach Terrell siegte Ali in New York gegen Zora Folley, der sein vorerst letzter Gegner sein sollte. Am 28. April 1967 verweigerte Ali nämlich den obligatorischen Schritt in die US Army und wurde infolgedessen zunächst zu fünf Jahren Gefängnis und § 10 000 Geldbuße verurteilt. Auch seine Titel wurden ihm aberkannt und seine Boxlizenz sowie sein Pass eingezogen. Ali konnte die USA nicht verlassen und hatte wenig Hoffnung, je wieder kämpfen zu können.

Das Exil

Obwohl ihm mehrmals das Angebot unterbreitet wurde, er könne nach Vietnam reisen, ohne einem Schlachtfeld auch nur nahe zu kommen, und dort die Streitkräfte durch Schaukämpfe und ähnlichem bei Laune zu halten, ließ sich Ali nicht von seinem Standpunkt abbringen, der Krieg sei gegen seine religiösen Überzeugungen und würde ihn daran hindern, seine Religion auszuüben, da er ein islamischer Prediger sei.


Im August 1967 heiratete Ali zum zweiten Mal, diesmal eine siebzehnjährige strenggläubige Muslimin namens Belinda Boyd, die er das erste Mal bei einem Besuch in ihrer Schule 1961 getroffen hatte.


Da er nicht boxen konnte, musste sich Ali nach anderen Beschäftigungen umsehen, um Geld zu verdienen. Bald hielt er an zahlreichen Colleges und Universitäten Reden, mit denen er den Studenten seinen Standpunkt zu Themen wie Krieg oder den Freiheitskampf der Schwarzen in Amerika erklärte und nebenbei etwas verdiente.


In den allermeisten Fällen kamen Alis kritische, politische, religiöse und oft witzige Ansprachen, die er ausnahmslos selbst verfasst hatte, bei den überwiegend weißen Zuhörern sehr gut an und es gelang ihm mit seiner Eloquenz und Ausstrahlung, viele von ihnen von den Werten, an die er glaubte - Gerechtigkeit und Freiheit - zu überzeugen.


 


Während das Verfahren USA gegen Cassius Clay lief, musste der Angeklagte - allerdings aus einem ganz anderen Grund, nämlich wegen Autofahrens ohne gültigen Führerschein - für zehn Tage hinter Gitter.


Das Einkommen, das ihm seine College-Auftritte bescherten, reichte in der Zwischenzeit


nicht mehr aus, um die hohen Anwaltskosten zu bezahlen, die das Verfahren mit sich brachte. Eine Dokumentation über sein Leben, ein Computerkampf zwischen Ali und Rocky Marciano, die Hauptrolle in einem Broadway-Musical namens Buck White und andere öffentliche Auftritte hielten den "Champion des Volkes", wie sich der entthronte Weltmeister selbst nannte, finanziell über Wasser.


 


Schließlich, nach dreieinhalb Jahren Exil, gelang es Alis Management, ihrem Boxer eine Lizenz zu besorgen und obwohl das Oberste Bundesgericht noch nicht endgültig entschieden hatte, ob Ali schuldig war oder nicht, wurde ein Kampf gegen Jerry Quarry vereinbart, der am 26. Oktober.1970 in Atlanta stattfinden sollte.

 

 Rückschläge nach der Rückkehr

Der Schwergewichtsweltmeister war bei Alis Rückkehr in den Ring Joe Frazier, der 1970 in einem Vereinigungskampf den WBA-Champion Jimmy Ellis ausgeknockt hatte und somit alle Titel innehatte.


Bereits während seines Exils hatte Ali Kontakt zu Frazier aufgenommen. Beinahe hätten sich die beiden in einem Schaukampf in einem Park in Philadelphia duelliert, den Frazier in letzter Minute absagte. Fraziers Management garantierte Ali einen Kampf gegen Frazier, sobald er eine Lizenz habe. Als dies jedoch im Herbst 1970 der Fall war, machten sie einen Rückzieher. Also boxte Ali in seinem ersten Kampf seit dreieinhalb Jahren gegen Jerry Quarry, einen starken Boxer, dem man erstaunliche Nehmerqualitäten nachsagte. Ali hatte nur sechs Wochen Zeit, sich auf diesen Kampf vorzubereiten.


In der ersten Runde sahen die Zuschauer einen beweglichen Ali, der Quarry nach Belieben traf. In der zweiten wurde dann Quarry stärker und landete einige Treffer. Nach der dritten Runde brach Ringrichter Perez den Kampf ab, weil Ali Quarry eine große Wunde über dem Auge zugefügt hatte, die stark blutete.


Nach diesem nicht überzeugenden Comeback traf Ali auf den Argentinier Oscar Bonavena, einem zähen Boxer, den Jose Torres in seiner Ali-Biographie als "störrischen Maulesel" bezeichnet, weil er mit jedem Treffer, den er einstecken musste, nur noch wilder wurde und keinerlei Anzeichen von Schwäche zeigte. Ali setzte einem mittelmäßigem Kampf in der letzten Runde mit einem K.O. ein eindrucksvolles Ende, konnte aber damit die Beobachter nicht darüber hinwegtäuschen, dass er längst nicht mehr die Schnelligkeit besaß, die ihn vor seiner Zwangspause ausgezeichnet hatte.


Nun sollte endlich der WM-Kampf gegen Joe Frazier folgen, der zum "Kampf des Jahrhunderts" erklärt wurde.

Ali verlor in dramatischen fünfzehn Runden und musste seine erste Niederlage hinnehmen. Das Aufeinandertreffen hatte bei beiden Boxern Spuren hinterlassen. Ali musste ebenso wie Frazier zum Röntgen ins Krankenhaus, wo einige geprellte Rippen als Resultat von Fraziers Körpertreffern festgestellt wurden.


Nach dieser harten Niederlage, konnte Ali aber einen Sieg verbuchen. Am 28. Juni 1971 wurde Ali in allen Anklagepunkten freigesprochen und erhielt seinen Pass und seine Boxlizenz zurück. Den WM-Gürtel zurückzuerlangen, war allerdings Alis alleinige Aufgabe.


In den folgenden eineinhalb Jahren siegte Ali zehnmal in Folge, immer ein Ziel vor Augen, einen Rückkampf mit Joe Frazier: 1971 gegen seinen langjährigen Freund Jimmy Ellis und Buster Mathis in Houston und den Deutschen Jürgen Blin in der Schweiz, 1972 gegen Mac Foster (Tokio), erneut George Chuvalo und Jerry Quarry, Al Lewis in Dublin, sowie Floyd Patterson und Bob Foster. 1973 folgte dann Joe Bugner in Las Vegas. Keiner dieser Kämpfe bescherte Ali ein Einkommen von mehr als § 500 000.


Als nächster Gegner war Ken Norton vorgesehen, der absoluter Außenseiter in diesem Kampf war. Ali nahm ihn dementsprechend nicht besonders ernst und trainierte nur drei Wochen. Alis Arroganz sollte sich bitter rächen. In der zweiten Runde brach Norton Ali den Kiefer und dass Ali den Kampf überhaupt bis zum Ende durchhielt, grenzte an ein Wunder. Doch für einen Sieg reichte es nicht mehr, obwohl Ali vor der letzten Runde mit einem Punkt vorne lag. Norton gewann die letzte Runde und den Kampf.


Nach dieser Niederlage war Ali am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt und die wenigsten glaubten, dass er sich davon wieder würde erheben können.


Doch Muhammad Ali dachte nicht daran aufzugeben. Nachdem der Kiefer verheilt war, nahm er das Training wieder auf und bereitete sich für das Rematch gegen Norton vor.

 

"They never come back"

Der Rückkampf gegen Ken Norton fand am 10. September 1973 in Los Angeles statt. Ali hatte länger und härter für diesen Kampf trainiert als für das erste Aufeinandertreffen. Trotzdem gelang es ihm nicht zu überzeugen. Wie beim ersten Kampf stand es nach der elften Runde unentschieden und die letze Runde musste entscheiden. Dieses Mal jedoch gewann Ali und nahm erfolgreich Revanche an Norton.


Nach einem unbedeutenden Kampf gegen Rudi Lubbers in Jakarta traf Ali zum zweiten Mal auf seinen Dauerrivalen Joe Frazier, der mittlerweile aber nicht mehr Weltmeister war. Ein bis dahin unbekannter Boxer namens George Foreman hatte Frazier Anfang 1973 auf Jamaika im wahrsten Sinne zerstört, als er ihn sechs Mal in zwei Runden niederschlug und damit neuer Champion wurde. Auch dessen Sieg gegen Ken Norton, der ebenfalls nur zwei Runden durchhielt, bestätigte eindrucksvoll die unglaubliche Schlagkraft von Foreman.


Es ging also um nicht mehr als Alis Ehre, die er mit einem Sieg über Frazier wiederherstellen wollte. Wie beim ersten Ali-Frazier-Kampf versuchten beide Boxer - besonders Ali - den anderen im Vorfeld dazu zu bringen, die Fassung zu verlieren. Fünf Tage vor dem Kampf eskalierte die Situation, als sie bei einem Fernsehauftritt aneinandergerieten. Ali hatte Frazier, der eine Bemerkung über Alis Krankenhausaufenthalt nach dem ersten Kampf gemacht hatte, als "ignorant" bezeichnet, und es wäre beinahe zu einer tätlichen Auseinandersetzung gekommen. Der Kampf selbst war nicht annähernd so brutal wie der erste und Ali gewann einstimmig nach Punkten.


Damit stand einem Kampf Foreman gegen Ali nichts mehr im Wege. Zaire sollte der Austragungsort sein, ein Land im Herzen Afrikas, das lange eine belgische Kolonie gewesen war und jetzt - nach der Befreiung - um internationale Aufmerksamkeit bemüht war. Diktator Mobutu sorgte dafür, dass die beiden Boxer mit fünf Millionen Dollar eine für damalige Verhältnisse astronomisch hohe Börse erhielten.


Während Ali sich in dem Land seiner Vorfahren sichtlich wohl fühlte und wann immer es ging Kontakt zur einheimischen Bevölkerung aufnahm, konnte sich Foreman nicht deutlicher distanzieren - er lebte im Inter-Continental und hielt sich mit Schäferhunden ungebetene Besucher vom Leib. Bei Pressekonferenzen strahlte er lange nicht den Glanz aus, der Ali stets umgab.


 


Als die beiden Akteure am 30. Oktober den Ring betraten, ertönte aus sechzigtausend afrikanischen Kehlen der Schlachtruf "Ali boma ye!", was so viel heißt wie "Ali, töte ihn!". Foreman hatte alle Sympathien längst verspielt.


Die Taktik, die Ali in Kinshasa anwendete, war das genaue Gegenteil der Strategie, mit der er zehn Jahre zuvor den Titel gewonnen hatte. War es 1964 noch Alis Ziel gewesen, möglichst keine Treffer zu kassieren und ständig in Bewegung zu bleiben, so zeigte er nun ab der Mitte der zweiten Runde überhaupt keine Beinarbeit mehr und setzte sich freiwillig den "Heumachern" Foremans aus, indem er sich weit in die Seile zurücklehnte, beide Hände vor den Kopf hielt und mit Ellbogen und Armen Rippen und Brust schützte. Obwohl Foreman, wie er später sagte, die härtesten Körpertreffer landete, die er zu schlagen im Stande war, ging Ali nicht zu Boden, Er nahm Schlag um Schlag hin, nur um am Ende jeder Runde Foreman mit schnellen Kombinationen an den Kopf zu überraschen und dem K.o. Stück für Stück näherzubringen. In den letzten dreißig Sekunden der achten Runde war es dann soweit - der müde Foreman unterschätzte Alis verbliebene Schlagkraft und wurde zum ersten Mal in seiner Karriere ausgeknockt.


Damit hatte Muhammad Ali als erster Boxer nach Floyd Patterson das Gesetz des "They never come back" widerlegt und den WM-Titel im Schwergewicht, der ihm sieben Jahre zuvor aberkannt worden war, zum zweiten Mal gewonnen.


Alis nächster Gegner war der 35jährige Chuck Wepner, der sich fünfzehn Runden auf den Beinen hielt, ehe er mit gebrochener Nase und mit blutüberströmtem Gesicht nach einem Niederschlag von Ringrichter Perez erlöst wurde, der den Kampf abbrach. Wepners couragierter Auftritt lieferte die Vorlage für Sylvester Stallones Rocky-Filme.


Nach Wepner schlug Ali Ron Lyle in Las Vegas in der elften Runde k.o. Nur sieben Wochen später kämpfte er erneut, diesmal in Malaysia gegen Joe Bugner, den er nach Punkten besiegte.


Obwohl einige seiner Freunde Ali rieten, mit dem Boxen aufzuhören, konnte er sich nicht von der Beschäftigung losreißen, die für ihn über zwanzig Jahre lang Lebensinhalt gewesen war. Es sollte der dritte und letzte Kampf Alis gegen Joe Frazier folgen, der die beiden ersten Aufeinandertreffen an Brutalität und Dramatik weit übertraf und zusammen mit dem ersten Liston-Kampf und dem Rumble In The Jungle zu den großen drei Kämpfen in der Karriere Muhammad Alis zu zählen ist.


Im Vorfeld verärgerte Ali Frazier, indem er ihn Gorilla nannte und immer einen kleinen Plastikaffen in der Tasche hatte, den er gelegentlich herausnahm, um ihn mit Schlägen zu traktieren. Auch dadurch, dass er Fraziers Slang nachahmte und verspottete, zog er sich dessen Hass zu.


 


Der Kampf fand am 1. Oktober 1975 um viertel vor elf morgens in Manila, der Hauptstadt der Philippinen statt. 25 000 Zuschauer verfolgten den Kampf im Coliseum. Die ersten drei Runden gehören Ali, der Frazier nach Belieben dominiert. Dann ermüdet der Champion und Frazier holt in den nächsten Runden auf. In Runde zwölf und dreizehn bombardiert Ali den Herausforderer mit Schlägen (Frazier wird 43 mal im Gesicht getroffen), doch der fällt nicht um. Auch in Runde vierzehn das gleiche Bild, Frazier wankt zwar, aber geht nicht zu Boden. Nach der vierzehnten Runde sieht Fraziers Gesicht traurig aus, beide Augen sind zugeschwollen, er kann kaum etwas sehen. Fraziers Trainer stoppt den Kampf.


Kurz nachdem Alis Sieg verkündet wurde, brach der Gewinner in seiner Ecke zusammen. Dieser Kampf hatte ihm alles abverlangt. Später sagte er, näher könne man dem Tod nicht kommen. Frazier gab zu, dass Ali der verdiente Sieger war. "Ich habe ihm Schläge verpasst, die ein Gebäude zum Einsturz gebracht hätten"


Der dritte Kampf Ali gegen Frazier setzte einer vier Jahre dauernden Rivalität ein Ende, die in der Geschichte des Boxens ihresgleichen sucht und in der sich die beiden Gegner insgesamt 41 Runden lang bekämpften. Statistisch betrachtet hat Ali das Duell für sich entschieden, doch heute können wir mit Recht fragen: Was sind zwei zu eins Siege im Vergleich zu seiner Gesundheit, die er dabei aufs Spiel setzte? Vielleicht hätten die gesundheitlichen Schäden, an denen Ali heute leidet, eingedämmt werden können, wenn er nach dem Thrilla in Manila zurückgetreten wäre, aber niemand kann es mit Bestimmtheit sagen.


Ali setzte seine Karriere fort und boxte in den ersten sechs Monaten des Jahres 1976 dreimal - gegen den Belgier Jean-Pierre Coopman, den er in der fünften Runde ausknockte, gegen Jimmy Young, den er trotz mangelnder Fitness (Ali wog 104 kg) nach Punkten besiegte und gegen den Engländer Richard Dunn (K.o. in der 5. Runde).


Dann folgte einer der peinlichsten Auftritte  in Alis Karriere. Er trat in Tokio für zwei Millionen Dollar gegen den japanischen Wrestler Atonio Inoki an. Was als Schaukampf geplant war, endete fast in einer Tragödie. Der Ringrichter erklärte den Kampf nach fünfzehn Runden zu einem Unentschieden; Inoki hatte über die gesante Zeit versucht, Ali die Beine wegzuziehen, der seinerseits ganze sechs Schläge ansetzte. Doch der langweilige Kampf hatte ein medizinisches Nachspiel. Inoki hatte durch seine Tritte Blutgefäße in Alis Beinen zerrissen und weil dieser sie nicht entsprechend behandeln ließ, wäre seine Karriere um ein Haar beendet gewesen.


Am 28. 9. 1976 kämpfte Ali ein drittes Mal gegen Ken Norton. Obwohl er in ziemlich guter körperlicher Verfassung war, gelang es dem Weltmeister wieder einmal nicht zu überzeugen. Letztlich gewann Ali nur durch ein Mißverständnis in Nortons Ecke. Vor der letzten Runde stand der Kampf unentschieden, doch Nortons Trainer, überzeugt von einem komfortablen Punktevorsprung ihres Schützlings, wiesen ihn an, sich zurückzuhalten. So verschenkte er, der eindeutig der frischere der beiden war, die letzte Runde und den Sieg.


Obwohl Ali mittlerweile nur ein Schatten seiner glorreichen Tage im Ring war, stand er sieben Monate nach dem Kampf gegen Norton erneut im Ring, gegen einen unbekannten Spanier namens Alfredo Evangelista, den er nach Punkten besiegte.


In der Zwischenzeit ging Alis zweite Ehe ihrem Ende entgegen. Bereits seit seinem Kampf gegen Foreman hatte Ali ein Verhältnis mit Veronica Porche, die eine von vier poster girls war, die für den Rumble in the jungle warben. Die Beziehung führte schließlich 1976 zur Scheidung von Belinda. Am 19. Juni 1977 heiratete Ali Veronica.


Im September 1977 verteidigte Ali seinen Titel gegen Earnie Shavers im ausverkauften Madison Square Garden. Obwohl er in der zweiten Runde schwer angeschlagen war, gelang es Ali, sich zu erholen und den Kampf für sich zu entscheiden.


Eine Woche nach diesem Kampf erklärte sich Alis langjähriger Arzt Ferdie Pacheco nicht mehr dazu bereit, für die Gesundheit Alis die Hand ins Feuer zu legen, und verließ den Champion.


Alis nächster Gegner war Leon Spinks, ein Neuling, der erst sieben Profikämpfe hinter sich hatte und dem niemand eine Chance einräumte, den großen Ali besiegen zu können.

 

Aller guten Dinge sind drei

Ali trainierte wohl für keinen Kampf weniger als für das erste Aufeinandertreffen mit Leon Spinks. Er begann das Training mit einem Gewicht von 110 kg und sparrte insgesamt nur etwas mehr als zwanzig Runden.


Diese Einstellung sollte sich rächen. Ali versuchte wieder einmal mit der Rope-a-dope-Taktik Erfolg zu haben, doch diesmal wirkte sie nicht mehr. Spinks ermüdete einfach nicht und bearbeitete unerbittlich Alis Körper und Arme. Als Ali den Kampf wenden wollte, ließ es sein Körper nicht zu. Die Punkterichter werteten den Kampf 2:1 für Spinks und Muhammad Ali hatte den WM-Titel das erste und einzige Mal im Ring verloren.


In Thomas Hausers Biographie äußert sich Ali zu dieser Niederlage: "Von allen Boxkämpfen, die ich verlor, war die Niederlage gegen Spinks die schmerzhafteste. Und zwar, weil es mein eigener Fehler war. Leon hat sauber gekämpft, er hat sein Bestes gegeben. Doch es war peinlich, dass jemand mit so geringen boxerischen Fähigkeiten mich schlagen konnte."


Ali war nach dem Kampf entschlossen, sich den Titel zurückzuholen. Obwohl die WBC Spinks den Titel aberkannte, weil er ihn gegen Ali und nicht gegen Ken Norton verteidigte, wurde ein Rückkampf vereinbart - es blieb ja noch die WBA-Version des Titels.


Während Spinks die Vorzüge genoss, die das Dasein als Champion mit sich brachte - er wurde unter anderem mit Kokain erwischt - quälte sich Ali, um in Form zu kommen. Ali kündigte vor dem Kampf, der am 15.9.1978 stattfinden sollte, an, diesmal keine "Mätzchen" machen zu wollen, kein Rope-a-dope oder ähnliches, sondern Spinks auf Distanz halten. Das klappte auch verhältnismäßig gut - Spinks fand kein Mittel gegen Alis Klammern. Trotzdem war der Kampf ziemlich langweilig und lebte hauptsächlich von der Spannung, die ihn umgab. Ali, der das Geschehen weitgehend bestimmte, siegte einstimmig nach Punkten und gewann somit als erster Boxer dreimal die Weltmeisterschaft im Schwergewicht.


Nach diesem Kampf erklärte Ali seinen Rücktritt vom Boxsport.


Ali bereiste in der Folgezeit die ganze Welt - er wurde von Staatsoberhäuptern und Politikern empfangen und geehrt. Auch nach Russland verschlug es ihn, wo er mit Leonid Brezhnev zusammentraf. Im Februar 1980 wurde Ali von Präsident Carter beauftragt, in Afrika für den Olympia-Boykott der USA zu werben. Mit diesem Unterfangen hatte er allerdings keinerlei Erfolg.


Nach dieser unglücklichen Vermittlungstätigkeit plante Ali in den Ring zurückzukehren, obwohl ihm viele Vertraute (darunter seine Mutter) davon abrieten. Neben Geld und Ruhm war Alis Liebe zum Boxsport wohl mitverantwortlich für diese Entscheidung. Sein Gegner sollte Larry Holmes sein, Alis ehemaliger Sparringspartner, der nun Weltmeister war. Dennoch war Alis Kampfbörse mit acht Mio. Dollar viermal so hoch wie Holmes‘.


Weil in den Medien wiederholt Zweifel an seiner Gesundheit auftauchten, ließ Ali sich im Juli in der Mayo Klinik in Minnesota untersuchen. Obwohl die untersuchenden Ärzte ein Loch in einer Membran im Gehirn feststellten, Ali Probleme hatte, mit dem Zeigefinger bei geschlossenen Augen seine Nase zu berühren und er selbst sagte, er habe in den letzten zehn Jahren etwas undeutlich gesprochen, vermerkten sie in ihrem Bericht, sie sähen keinen Grund, warum er nicht boxen sollte. Dass diese Symptome eindeutige Vorzeichen einer schlimmen Krankheit waren, die durch Schläge auf den Kopf verschlimmert werden konnten, erkannten die Ärzte nicht.


Alis Gewicht war bei Trainingsbeginn 115 kg. Doch schon bald verlor er Kilo um Kilo und es sah so aus, als sei er in der besten körperlichen Verfassung seit Jahren. Doch nicht hartes Training oder eine spezielle Diät waren die Ursache für Alis Schlankheit sondern ein Medikament, das ihm Herbert Muhammad’s Arzt verschrieben hatte, das eine Unterfunktionalität der Schilddrüse beheben sollte, die Ali in Wirklichkeit gar nicht hatte. Dieses Medikament griff in den Stoffwechsel von Alis Körper ein. Infolgedessen nahm er mehr und mehr ab, fühlte sich aber zunehmend schon nach geringer Anstrengung erschöpft.


Ali wog schließlich noch 98 kg, als er den Ring betrat. Doch er war nicht in der Verfassung, einen Boxkampf zu bestreiten. Sein Körper war stark entwässert und bereits die geringste Anstrengung ermüdete ihn. Es war bereits nach wenigen Runden klar, dass Ali keine Chance hatte. Immer wieder signalisierte Holmes dem Ringrichter, den Kampf abzubrechen, denn er wollte Ali nicht verletzen. Nach der zehnten Runde warf Angelo Dundee endlich das Handtuch. "Es war kein Kampf; es war eine Hinrichtung", schreibt Thomas Hauser und er hat wohl recht.


Ferdie Pacheco sagte später, Ali habe Glück gehabt, dass er diesen Kampf überlebte. Im Nachhinein betrachtet erscheint es in der Tat unvorstellbar, dass der Kampf Ali gegen Holmes überhaupt stattgefunden hat.


Doch wer gedacht hatte, Ali hätte durch diese schmerzvolle Niederlage erkannt, was andere schon einige Zeit vorher bemerkt hatten, nämlich dass er zu alt war, um zu boxen, wurde im Herbst 1981 eines besseren belehrt. Ali wollte, fast 40jährig, noch ein Comeback feiern, gegen Trevor Berbick auf den Bahamas, weil in den USA kein Austragungsort gefunden werden konnte.


Es war wahrlich kein würdiges Ende für eine so große Karriere. Zwar wurde Ali auch in seinem letzten Kampf nicht ausgeknockt, doch er verlor einstimmig nach Punkten.


Der Kampf gegen Trevor Berbick sollte ein für allemal der letzte in der Karriere des Muhammad Ali gewesen sein. Nach siebenundzwanzig Jahren hängte er die Boxhandschuhe an den sprichwörtlichen Nagel.

Die Zeit danach 


 


Nach seinem Rücktritt vom Boxsport machte Muhammad Ali eine schwierige Zeit durch. Hauptsächlich die Gesundheit des Ex-Champions machte seiner Familie wie seinen Fans große Sorgen. Häufige Müdigkeit, Konzentrationsschwächen sowie eine manchmal auftretende verwaschene Aussprache veranlassten Ali dazu, sich im Herbst 1984 einer Reihe medizinischer Tests in New York zu unterziehen. 


 


Nach der acht Tage dauernden Untersuchung gab der Chefarzt der Klinik, Stanley Fahn, bekannt, dass "milde Symptome" des Parkinson Syndroms bei Ali festgestellt worden waren, dass diese Symptome aber nicht lebensgefährlich seien und die Krankheit vermutlich durch Medikamente eingedämmt werden könne.


 


Die folgenden Jahre brachten auch Änderungen im privaten Bereich von Muhammad Ali mit sich. Im Sommer 1986 wurde seine Ehe mit Veronica geschieden. Im selben Jahr ehelichte Ali Lonnie Williams, mit der er bis heute verheiratet ist. Bereits mit fünf Jahren hatte Lonnie, die ihren Mann heute scherzhaft "mein Baby" nennt, den damals 20-jährigen Ali kennengelernt und ihn seitdem nicht aus den Augen verloren. Viele Vertraute Alis sind sich einig, dass die fürsorgliche Lonnie das "Beste sei, was Ali passieren konnte".


 


Zwei Jahre später hatte Ali einen schweren Verlust zu verkraften, als Drew "Bundini" Brown, Alis langjähriger Begleiter, Motivator und wohl engster Vertrauter, an einer Herzattacke starb. Bundini war der Erfinder des legendären Ausspruches "Float like a butterfly, sting like a bee - Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene" gewesen, den er zusammen mit Ali bei jeder Gelegenheit zum Besten gegeben hatte.


 


Auch in der Weltpolitik tauchte der Name Muhammad Ali hin und wieder auf. Während der Golf-Krise 1990 flog Ali als Vermittler in den Irak und kehrte mit fünfzehn befreiten Geiseln wieder.


 


Einen seiner größten Triumphe feierte Ali 1996, als er, für alle Welt sichtbar durch das Parkinson Syndrom gehandicapt, in bewegender Weise das Olympische Feuer von Atlanta entzündete und 15 Jahre nach seinem Rückzug vom Sport Millionen von Menschen auf der ganzen Welt zeigte, dass die Krankheit seinen Charakter in keiner Weise verändert hat. Ali möchte nicht, dass man ihn bemitleidet. Für ihn, den gläubigen Moslem, der fünf mal am Tag zu Allah betet,  ist seine Krankheit gottgegeben und unveränderlich: "Ich hatte ein schönes Leben vor meiner Erkrankung, und ich habe heute ein schönes Leben".

Und so neigt sich eine Geschichte ihrem Ende zu, eine Geschichte eines Sportlers, der wie kein anderer eine Generation bewegte und veränderte, für seine Überzeugungen durchs Feuer ging, alles verlor, wie Phoenix aus der Asche auferstand, an die Spitze zurückkehrte, und noch heute auf der ganzen Welt Millionen Bewunderer hat .

Die Geschichte des Größten:

Muhammad Ali

 

Pures Leben...
Ich bin deine Inspiration...
Dein Glücksprinzip...
Dein Wunder...
Dein Lieblingsgetränk...
Der Teufel in Dir...
Der Gedanke in deinen Gefühlen...
Die Sonne die um dich kreist und dir täglich Licht schenkt...
Dein 6.ter Sinn...
Dieses Eine übernätürliche das du empfindest...
Das Leben dass aus dir schreit...
Ich bin die Freiheit zu der du vergeblich versuchst zu gelangen...!!!


HevaLismus
O gün bülbül
Yanık yüreğiyle
Seslendi kızıl güle...
Gül uyandı, döndü bülbüle:
-Senindir yüreğim,
Yolunu gözlerim...

Dedim güle:
-Nedendir bu figan?
Dedi:
-Bilmem nedendir,
Derbederim...
Kor düştü yüreğime,
Yanarım...
 
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