
Biografie
Güney war ein Alevit väterlicherseits zazaischer und mütterlicherseits kurdischer Abkunft. Er kam aus sehr ärmlichen Verhältnissen. Seine Mutter stammt aus Siverek, Provinz Şanlıurfa, sein Vater aus Varto, Provinz Muş. Als Student an der Universität Ankara lernte er den Regisseur Atıf Yılmaz kennen, mit dem er seine ersten Filme drehte. Er spielte oft den armen und unterdrückten Menschen, der trotz allem nicht aufgibt. Nach dem Militärputsch 1961 wurde er wegen Veröffentlichung kommunistischer Schriften inhaftiert.
1970 gelang ihm mit Umut – Die Hoffnung der entscheidende künstlerische Durchbruch als Regisseur. Als Filmemacher war er auch international erfolgreich.
Yılmaz Güney wurde mehrfach auf Grund seiner sozialistischen Gesinnung verhaftet. Er heiratete 1970 Fatoş, mit der er 1971 einen ebenfalls Yılmaz genannten Sohn hatte. Güney wurde vorgeworfen, am 13. Juli 1974 in Yumurtalık einen türkischen Richter umgebracht zu haben. Dieser sei privat und zufällig in demselben Restaurant wie Güney und dessen Ehefrau gewesen. Als der Richter seine Ehefrau bedrängte habe, sei es zum Streit gekommen, in dessen Verlauf Güney den Mann erschossen habe. Diese Anschuldigungen sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Für den angeblichen Totschlag wurde er zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt. Er saß unter anderem auch auf der Gefängnisinsel İmralı, von wo er 1981 fliehen konnte. Nach seiner Flucht ging Yılmaz Güney mit seiner Frau nach Frankreich, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Ihm wurde - wie u.a. auch dem Dichter Nazım Hikmet - die türkische Staatsangehörigkeit aberkannt. 1983 gründete er mit anderen kurdischen Persönlichkeiten das Kurdische Institut in Paris.
Sein bekanntester Film ist Yol – Der Weg, für den er das Drehbuch schrieb. Für ihn erhielt er die Goldene PalmeFilm-Festival Cannes 1982. Er starb 1984 an Magenkrebs und wurde auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise begraben.
