Zaza

 

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Die Zaza sind eine Volksgruppe in Ostanatolien und werden auch Dimil (Dımıl), Kirmanc (Kırmanç) oder Kirt (Kırt) genannt. Ihre Zahl wird auf 2 bis 3 Millionen geschätzt. Es gibt in Deutschland schätzungsweise 150.000-200.000 Zazas.

 
 
 

Herkunft

 

Über die Herkunft der Zaza gibt es verschiedene Thesen:

  1. Nach dem deutschen Iranisten Friedrich Carl Andreas waren die im südkaspischen Gebiet lebenden parthisch-stämmigen Dêlemî oder Dailemi die Vorfahren der Zaza, woraus sich eine der heutigen Bezeichnungen für die Zaza, nämlich "Dimil" erklärt. Diese These (1906) wurde schon vorher unabhängig vom armenischen Historiker Antranig (1880) vertreten und fand später Unterstützung vom russischen Orientalisten Vladimir Minorsky und von den deutschen Iranisten Oskar Mann und Karl Hadank.
    Die Dailemi waren im südlichen Küstengebiet des Kaspischen Meeres und im westlichen Khorasan ansässig. Vom 5. bis zum 11. Jahrhundert wurden dort von ihnen mehrere kleine Staaten errichtet, wodurch sie eine wichtige Rolle in der iranischen Geschichte spielen. Die bekanntesten dailemische Dynastie waren die Buyiden, die im 10. und 11. Jahrhundert (945-1055) in Bagdad herrschten und das Kalifat weitgehend in ihrer Gewalt hatten. Nach mehreren historischen Berichten aus dem 9. und 10. Jahrhundert sprachen die Dailemi weder Persisch noch Arabisch. Von ihrer Sprache ist nichts erhalten geblieben, so dass die Identifikation von Dailemi und Zaza-Dimil eine Hypothese bleiben wird.
    Schon im Jahre 140 vor Christus kommt das zazaische Kerngebiet Tunceli unter den Einfluss der aus dem Osten kommenden Parther.
  2. Die Abstammung von den Medern. Eine weitere Auffassung hält die Zaza für autochthone Bewohner Anatoliens.

Sprache

 

Das Zazaische (Zazaki) ist - wie die kurdischen Sprachen Kurmandschi (Kurmandji), Sorani und Südkurdisch - eine eigenständige nordwestiranische Sprache. Die kurdischen Sprachen bilden eine eigene genetische Untergruppe des Nordwestiranischen, die relativ nahe mit den zentraliranischen Sprachen verwandt ist, während das Zaza dieser kurdischen Gruppe nicht angehört, sondern nähere Beziehungen zum Gorani (Hawrami) hat (beide möglicherweise zum Belutschi).

 

Die vergleichende Sprachwissenschaft im Bereich Iranistik hat nachweisen können, dass Zazaki eine eigenständige Sprache ist. Das Zazaische ist aus sprachwissenschaftlicher Sicht kein kurdischer Dialekt. Zazaisch weist auffällige Gemeinsamkeiten mit der ausgestorbenen mitteliranischen Sprache Parthisch auf, die das südwestiranische Persisch und seine Vorgängersprachen nicht besitzen.

 

Die folgende Klassifikation des Nordwestiranischen beschreibt genauer die nähere sprachliche Stellung des Zaza und der kurdischen Sprachen:

  • Nordwestiranisch 24 Sprachen, 31 Mio. Sprecher
    • Medisch > Medisch † (altiranisch)
    • Parthisch > Parthisch † (mitteliranisch)
    • Kaspisch
    • Kurdisch-Zentraliranisch
      • Kurdisch > Kurmandschi (Nordwest-Kurdisch) (15-20 Mio), Sorani (Zentral-Kurdisch, Kurdi) (4 Mio), Südkurdisch (3 Mio)
      • Zentraliranisch > Tafreshi, Mahallati-Chunsari, Kashani-Natanzi, Gazi, Yazdi-Kermani-Nayini, Kaviri, Sivandi
    • Zaza-Gorani > Zaza (Zazaki, Kirmanjki, Kirdki, Dimli, 'So Be') (6 Mio), Gorani (Bajalani, Shabaki, Hawrami u.a.) (1.5-3 Tsd)
    • Belutschi > Belutschi (Baloči) (6 Mio)

Weitere Details - vor allem linguistischer Art - sind dem Artikel Zaza-Sprache und dem unten angegebenen Weblink zur Zaza-Sprache zu entnehmen.

 

Religion

 

Das Volk der Zaza teilt sich ungefähr hälftig in Aleviten und Sunniten. Der religiöse Unterschied ist markant und spaltet das Volk in zwei Gruppen.

 

Siedlungsgebiete, Migrationen

 

Die Zaza waren ursprünglich im schwer zugänglichen Bergland Anatoliens beheimatet und lebten von der Landwirtschaft und Viehzucht. Das Gebiet umfasste die Provinzen Dersim, Erzincan (Erzingan), Bingöl (Çolig), West-Sivas (Sêvaz/Qoçgiri), Süd-Erzurum (Genauer der Landkreis Xinis), Varto (Gimgim) in der Provinz Muş, Elazığ (Xarpêt), Diyarbakır (Amed),Cermik (Haberna), Siverek (Sêwereg) in Sanliurfa, Adıyaman (Semsur), sowie teilweise in ein paar Dörfern von Malatya (Pötürge und Arapkir), Motki, Sarız in (Kayseri) und Aksaray. Die Zaza teilen sich etwa je zur Hälfte auf in alevitische und sunnitische Moslems. Die Aleviten leben im nördlichen Teil (Dersim, Xinis, Gimgim, Qochgiri, Erzingan), die Sunniten dagegen in Sêwereg, Çewlig, Amed, Semsur, Pülümür und Motki. Dazu kommen Diaspora-Gemeinden in den türkischen Metropolen wie Istanbul, Ankara, Izmir oder Mersin. In der großstädtischen Diaspora wird durch den Assimilationsdruck der Verlust der Muttersprache beschleunigt.

 

Zazas leben heute auch in Georgien und - nach der Deportation durch Stalin - in Kasachstan. In Europa, in kleinerem Umfang auch in Amerika und Australien, sind durch den Migrationsdruck des türkischen Staates große Diaspora-Gemeinden entstanden.

 

Die Lebensbasis der Zaza in Anatolien wurde auch in den letzten Jahren durch den Krieg der kurdischen Freiheitsbewegung und des türkischen Militärs aufgrund der häufigen Dorfräumungen stark angeschlagen oder gar völlig zerstört, so dass heute viele ehemalige Zaza-Dörfer leer stehen oder nur noch von alten Leuten bzw. nur im Sommer bewohnt sind.

 

Selbst- und Fremdbezeichnungen der Zaza

 

Von den Türken wurden die Zaza auf Grund der offiziellen Assimilationspolitik lange Zeit als Türken bezeichnet. Heute werden seitens des türkischen Staates die Zaza meist zu den Kurden gerechnet. Auch manche Kurden zählen die Zaza ethnisch, kulturell und linguistisch für sich.

 

Die folgende - sicherlich nicht vollständige - Liste gibt einen Überblick über die komplizierte Situation der Selbst- und Fremdbezeichnungen der Zaza und ihrer Sprache. Die Darstellung folgt J. Blau, Gurani et Zaza, im Compendium Linguarum Iranicarum (1989) und Z. Selcan, Grammatik der Zaza-Sprache (1998). Bei allen unterschiedlichen Bezeichnungen wird das Zaza in der Selbsteinschätzung seiner Sprecher meist klar vom Kurdischen getrennt. Bei den Alewiten spielt die Religionszugehörigkeit eine größere Rolle als die sprachliche Zuordnung, sie fühlen sich also kurdischen, türkischen oder arabischen Alewiten näher als nicht-alewitischen Zaza.

  • Zaza ist die Selbstbezeichnung der Zaza in den südlichen Provinzen Bingöl, Henı, Piran, Elazığ und Sarız und in den großen türkischen Städten (Istanbul, Ankara, Izmir, Mersin). Ihre Sprache nennen sie Zazaki. Die Bezeichnung geht auf einen alten Stammesnamen zurück, der bereits um 1330 in der "Ahnentafel des Kures" dokumentiert ist. Auch der türkische Reisende Çelebi verwendete 1650 diese Bezeichnung für die Zaza-Stämme, die er in dieser Region Anatoliens vorfand.
  • Die Zaza der nördlichen Provinzen Dersim und Erzincan benutzen die Selbstbezeichnung Kırmanc (Kırmandj) und nennen ihre Sprache Kırmancki. Diese Bezeichnung lehnen dagegen die alewitischen Zaza der Provinzen Varto, Xınıs und Zara ab, weil sich die sunnitischen Kurden dieser Region ebenfalls als Kurmanc oder Kırmanc bezeichnen. Die alewitischen Dimilen bezeichnen die sunnitischen Kurden ihrerseits als Kuŕ oder Kurmanc und die alewitischen Kurden als Kırdas (ihre Sprache als Kırdaski).
  • Die Zaza der südlichen Provinzen Siverek, Çermuge und Gerger nennen sich Zaza, Dımıli oder Dımli und werden auch von den dort lebenden Kurden meist so bezeichnet. Der Name Dımli weist auf einen Bezug der Zaza zum Ethnikon Daimeli hin (s.o. unter "Herkunft").
  • In den Provinzen Kayseri, Sivas und Malatya wird die Zaza-Sprache von den Kurden als Gini bezeichnet, was auf einen dort ansässigen Zaza-Stamm zurückgeht.
  • In der Provinz Bingöl nennen sich (nach Blau) einige wenige Stämme der Zaza auch Kırt und sprechen Kırtki, während sie die Kurden als Kurmanc bezeichnen.
  • Für einen sunnitischen Zaza sind die alewitischen Zaza - wie auch die alewitischen Kurden, Türken und Araber - Kizilbaš ("Rotköpfe").
  • In der Provinz Dersim tragen die Zaza auch den Spitznamen So-Bê "geh - komm". (Auch die Kurmanc tragen in Dersim den Spitznamen Here-were, was auf Kurmanci ebenfalls geh-komm bedeutet. Allerdings gibt es auch die Formen "Biçe-Bê" im Kurmancî)

 

Pures Leben...
Ich bin deine Inspiration...
Dein Glücksprinzip...
Dein Wunder...
Dein Lieblingsgetränk...
Der Teufel in Dir...
Der Gedanke in deinen Gefühlen...
Die Sonne die um dich kreist und dir täglich Licht schenkt...
Dein 6.ter Sinn...
Dieses Eine übernätürliche das du empfindest...
Das Leben dass aus dir schreit...
Ich bin die Freiheit zu der du vergeblich versuchst zu gelangen...!!!


HevaLismus
O gün bülbül
Yanık yüreğiyle
Seslendi kızıl güle...
Gül uyandı, döndü bülbüle:
-Senindir yüreğim,
Yolunu gözlerim...

Dedim güle:
-Nedendir bu figan?
Dedi:
-Bilmem nedendir,
Derbederim...
Kor düştü yüreğime,
Yanarım...
 
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