Tscherkessen

 

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Die Tscherkessen (aus dem Türkischen Çerkez abgeleitet, im Deutschen auch Zirkassier) sind die frühesten bekannten Einwohner des Kaukasus und waren einst das zahlreichste und bedeutsamste Volk des nördlichen Kaukasus. Sie nennen sich selbst Adyge.

 

 

 

 

 
 
 

Ursprung

 

Die Tscherkessen sind die frühesten bekannten Einwohner des Kaukasus und waren einst das zahlreichste und wichtigste Volk des nördlichen Kaukasus.

 

Der Kauskasus ist seit der Altsteinzeit besiedelt. Um etwa 4000 v. Chr. entstand im nördlichen Kaukasus die Maikop-Kultur. Sie beeinflussten die kulturelle Entwicklung des gesamten Nordkaukasus und von Teilen Südrusslands. Archäologische Ausgrabungen, insbesondere die Funde von hunderten von Dolmen (Großsteingräber) im nordwestlichen Kaukasus zeugen von einer jahrtausendalten Kultur. Die legendären Kimmerer werden manchmal als Vorfahren der Tscherkessen beansprucht. Sie gründeten als Sind-Mäotier um 400 v. Chr. einen Staat am Schwarzen Meer mit der Hauptstadt Gorgippa (heute Anapa).

 

In der Geschichte wurden die Tscherkessen unter verschiedenen Namen bekannt, wie Cercetae, Siraces, Kassogen, Keschaks oder Kerket. Die europäischen Begriffe wie "Tscherkessen", "Circassian" gehen vermutlich auf die vorgenannten Bezeichnungen zurück

 

Sprache

 

Die tscherkessischen Sprachen bestehen aus zwei verschiedenen Sprachen, die manchmal auch als Dialekte bezeichnet werden, dem West-Tscherkessischen (Adygeisch) und Ost-Tscherkessischen (Kabardinisch). Man hegt die Vermutung, dass sich das Ost-Tscherkessische im 13. bis 14. Jahrhundert von der gemeinsamen tscherkessischen Sprache getrennt hat. Gemeinsam mit der abchasischen und abazinischen Sprache gehören sie zur adyge-abchasichen Sprachfamilie. Das West-Tscherkessische ist in der Autonomen Republik Adygeja die offizielle Sprache. Das Ost-Tscherkessische wiederum in Kabardino-Balkarien und in Karatschai-Tscherkessien. Da das Ost-Tscherkessische weniger Laute als das West-Tscherkessisch besitzt, ist es für den ost-tscherkessisch Sprechenden schwieriger, das West-Tscherkessische zu verstehen, als umgekehrt. Nach ihrer Sprache befragt, geben alle die Antwort, Adygejisch zu sprechen. Daher erscheint es oft irreführend, die tscherkessische Sprache in Adygejisch und Kabardinisch zu unterteilen. Die Unterteilung in West-Tscherkessisch (Adygejisch) und Ost-Tscherkessisch (Kabardinisch) ist sinnvoller, jedoch nicht gebräuchlich, da sie bei den Tscherkessen selbst nicht so vorgenommen wird.

 

Die Tscherkessen besitzen keine eigene Schrift. Mit der Islamisierung war ihre Schriftsprache Arabisch. Anfang des 20. Jahrhunderts bediente man sich des lateinischen Alphabets. Seit 1937/38 wird das kyrillische Alphabet mit einigen Ergänzungen benutzt. Bis heute gibt es kein einheitliches Alphabet der Tscherkessen. Man bedient sich zweier verschiedener Alphabete: das des West-Tscherkessischen, welches hauptsächlich auf dem temirgoischen Dialekt aufgebaut ist, und das des Ost-Tscherkessischen, dem kabardinischen Dialekt.

 

Siedlungsgebiet

 

 

 

Das Siedlungsgebiet reichte einst bis ans Asowsche Meer und umfasste die Steppen des heutigen südlichen Russland. Durch Kriege und Völkerwanderungen wurden die Tscherkessen immer weiter nach Süden zurückgedrängt. Im 18. Jahrhundert bildete der Fluss Kuban die nördlichste Grenze ihres Siedlungsgebietes. Dieses erstreckte sich über die Ostküste des Schwarzen Meeres, den mittleren Kuban, den unteren Kuban, das Westufer des Terek-Flusses und den Großteil der Kabardei bis zur heutigen Stadt Mosdok in Nordossetien. Im 19. Jahrhundert, nach Ende der russisch-kaukasischen Kriege, wurden etwa 750.000 Nordkaukasier in das damalige Osmanische Reich zwangsumgesiedelt. In das Gebiet der Tscherkessen wurden Russen aus dem Landesinneren des Russischen Reiches angesiedelt.

 

Heute lebt die Mehrheit der Tscherkessen außerhalb des Kaukasus: in der Türkei etwa 1,5 Mio., in Syrien 80.000, in Jordanien 40.000, in der EU 10.000, in Israel 3000 und etwa 1000 in den USA. Es gibt auch Tscherkessenstämme im Kosovo (in der Stadt Obilic) und in Südserbien.

 

Im Kaukasus ist eine Minderheit verblieben, die in drei verschiedenen autonomen Republiken leben. In Adygeja sind von 480.000 Einwohnern nur etwa 130.000 Tscherkessen. In der Autonomen Republik Karatschai-Tscherkessien sind von etwa 422.000 Einwohnern nur 50.000 Tscherkessen. In der Autonomen Republik Kabardino-Balkarien sind von 800.000 Einwohnern etwa 390.000 Tscherkessen und weitere 10.000 Tscherkessen leben in der Umgebung der Stadt Tuapse an der Schwarzmeerküste. Bis auf Kabardino-Balkarien sind die Tscherkessen in ihrer eigenen Heimat Minderheiten.

 

Die Republiken gehörten bis auf die Autonome Region Adygeja ab 1921 zur Autonomen Sowjetischen Sozialistischen Gebirgsrepublik zur RSFSR. Natürlich entsprechen sie nicht dem ursprünglichen Siedlungsgebiet der Tscherkessen.

 

Die unterschiedliche Namensgebung der jeweiligen Republiken erweckt oft den Anschein, Adygejer, Tscherkessen und Kabardiner seien drei verschiedene Völker. Alle drei Begriffe bezeichnen im Grunde ein und dasselbe Volk. Der Gesamtbegriff "Tscherkessen" wird häufig in Europa benutzt.

 

Die tscherkessischen Stämme:

  1. Abadzechen
  2. Beslenejer
  3. Bjjedughen
  4. Hatkuajer
  5. Kabardiner
  6. Makhoscher
  7. Mamkeyher
  8. Natkhuajer
  9. Temirgojer
  10. Schapsughen
  11. Ubychen
  12. Yecerikhuajer

Religion

 

Obwohl die Tscherkessen schon im 5. Jahrhundert zum Christentum bekehrt wurden, wovon sie aber sehr wenig beeinflusst wurden, verehrten sie Naturgötter. Wie alle Naturvölker pflegten auch die Tscherkessen einen respektvollen Umgang mit der Natur. In der Vergangenheit wurde kein Baum ohne den Beschluss des Ältestenrates (Chase) gefällt. Jede Familie oder Sippe hatte ihren bestimmten speziellen Baum, bei dem man sich vor Versammlungen oder vor wichtigen Entscheidungen traf. Um einige Naturgötter zu nennen: Schible - Gott des Donners, Tlepsch - Gott des Feuers, Soserez - Gott des Wassers, Mezischa - Gott der Wälder. Im 15. Jahrhundert wurden die kabardinischen Tscherkessen unter dem Einfluss der Krim-Tataren zum Islam bekehrt. Die Kabardiner verbreiteten ab dem 15. Jahrhundert den Islam unter den tscherkessischen Stämmen und benachbarten Völkern. Bis auf eine kleine Minderheit der kabardinischen Tscherkessen in der Umgebung der Stadt Mozdok, welche orthodoxe Christen sind, sind die große Mehrheit der Tscherkessen sunnitische Muslime.

 

Die Tscherkessen galten schon immer als gemäßigte Muslime. Die Tscherkessen im Kaukasus wie auch die Tscherkessen in der Diaspora gelten als liberale moderne Muslime, die man oft in demokratischen Parteien, Organisationen und Vereinen antrifft. Ob in der Türkei, Jordanien oder Syrien, in all den Ländern gehören die Tscherkessen zu den treibenden Kräften, die Demokratisierung und Liberalisierung unterstützen und fördern.

 

Siehe auch: Islam in Russland

 

Kultur - Adyge Chabze

 

„Adyge Chabze“ ist bei den Tscherkessen der Inbegriff für ihre Traditionen und ihre Lebensweise. Es ist ein Ehrenkodex, der auf gegenseitiger Achtung und Respektierung basiert und vor allem Verantwortung, Disziplin und Selbstbeherrschung voraussetzt. Es sind die Gesetze der Tscherkessen, die zwar niemals niedergeschrieben wurden, aber dennoch in der Vergangenheit ihr Alltagsleben regelten. Nach diesem Kodex wurden Mut, Großzügigkeit und Menschlichkeit als wichtigste und unabdingbarste Eigenschaften eines Ritters betrachtet, Habgier, Drang nach Besitz, Reichtum und die Prahlerei jedoch als Schande („Haynape“).

 

Diesem männlichen ritterlichen Ideal stand ein besonderes Frauenideal gegenüber: objektiv gesehen war es großer und schlanker Wuchs und charakterlich die Eigenschaft auf anständige, zurückhaltende Art und Weise sich zu geben und zu reden. Ein großer, schlanker Wuchs sollte bei den Mädchen durch ein eng anliegendes Lederkorsett, welches das Brustwachstum hemmen sollte, erreicht werden. Das Wachsen der Brust wurde als Zeichen des Zur-Frau-Werdens akzeptiert.

 

Die Gastfreundschaft war und ist bei den Tscherkessen besonders ausgeprägt. Ein Gast war nicht nur ein Gast der Familie, sondern immer gleich ein Gast der ganzen Ortschaft und der Sippe. Selbst Feinden gegenüber wurde diese Gastfreundschaft weiterhin als eine heilige Pflicht angesehen. Wenn ein Feind das Haus betrat, wurde auch dieser respektvoll behandelt und bedient.

 

Der berühmte Kaukasologe A. Dir schrieb einmal: „Der Gast ist wie ein Sklave des Gastgebers“. Mit diesem Satz versucht er zu erklären, dass auch der Gast die Vorschriften der „Chabze“ zu befolgen hat, z. B. durfte der Gast demnach nicht ohne die Erlaubnis seines Gastgebers der „Gast“ einer anderen Familie werden.

 

Jeder Tscherkesse erhebt sich, sobald jemand den Raum betritt, bietet diesem einen Platz an und redet nur, wenn er dazu aufgefordert wird. In Anwesenheit von Älteren und Frauen ist Rücksicht und Respekt unabdingbar. In Gegenwart von Frauen werden Streitigkeiten unterbunden, bricht eine Frau in eine derartige Situation herein, wird dieser Streit sofort beendet. Auf Wunsch einer Frau versöhnen sich sogar die zerstrittenen Parteien.

 

Grundstein der tscherkessischen Gesellschaft ist die Eigenschaft eines „Thamades“. Nach allgemeinem Verständnis und Gebrauch werden die „Älteren“ als „Thamade“ bezeichnet, dies ist jedoch zu ungenau. Ein „Thamade“ ist auch derjenige, der, unabhängig von seinem Alter, innerhalb einer Hochzeitgesellschaft oder einer anderen Veranstaltung die Verantwortung übernimmt. Voraussetzung ist jedoch, dass dieser Person die Regeln der „Chabze“ bekannt sind.

 

Die „Adyge Chabze“ hatte eine überragende gesellschaftliche Ordnung erschaffen. Dieser ritterliche Geist zog auch die benachbarten Völker in ihren Bann, so dass auch diese sich die „Chabze“ aneigneten. Von krimischen Höfen bis zu georgischen Königen wurde die „Chabze“ als adeliges Ideal angenommen. Ihre Kinder sandten sie als Schüler zu tscherkessischen Erziehern, damit auch sie das adelige Ideal gelehrt bekommen.

 

Die "ideale" tscherkessische Lebensweise wurde natürlich in der Vergangenheit und auch in der Gegenwart nicht von allen praktiziert. Die Gesellschaft versucht dennoch mit größter Sorgfalt, ihre Sitten und Traditionen am Leben zu erhalten und zu leben. Ihr Dasein verdankt die tscherkessische (adygeische) Gesellschaft der ca. tausendjährigen „Adyge Chabze“.

 

Dass die Tscherkessen und die kaukasischen Völker einen so erhabenen Moralkodex ausgeprägt und bewahrt haben, beweist, welchen Stellenwert Menschenwürde und Toleranz für sie haben.

 

Die Tscherkessen im Kaukasus, aber auch die Tscherkessen in der Diaspora, sind als kleines Volk in einer sich globalisierenden Welt vom Verlust ihrer Kultur bedroht.

 

 

Pures Leben...
Ich bin deine Inspiration...
Dein Glücksprinzip...
Dein Wunder...
Dein Lieblingsgetränk...
Der Teufel in Dir...
Der Gedanke in deinen Gefühlen...
Die Sonne die um dich kreist und dir täglich Licht schenkt...
Dein 6.ter Sinn...
Dieses Eine übernätürliche das du empfindest...
Das Leben dass aus dir schreit...
Ich bin die Freiheit zu der du vergeblich versuchst zu gelangen...!!!


HevaLismus
O gün bülbül
Yanık yüreğiyle
Seslendi kızıl güle...
Gül uyandı, döndü bülbüle:
-Senindir yüreğim,
Yolunu gözlerim...

Dedim güle:
-Nedendir bu figan?
Dedi:
-Bilmem nedendir,
Derbederim...
Kor düştü yüreğime,
Yanarım...
 
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